Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow äußerte sich kürzlich zu seiner Zuversicht, dass Deutschland der Ukraine den Taurus-Marschflugkörper liefern wird.

In einem Interview mit der "Bild", "Welt" und "Politico" (Samstag) sagte Resnikow: "Ich bin wirklich optimistisch und sehe es als meine Verantwortung, dass wir in der Zukunft auch Taurus aus Deutschland bekommen werden.” Als Partner der Ukraine hat Deutschland angesichts des russischen Angriffskriegs bereits eine Vielzahl hochmoderner Systeme geliefert, darunter das modernen Flugabwehrsystem Iris-T.

Kanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern bisher zurückhaltend. Begründet werden Befürchtungen, dass Marschflugkörper auch russisches Territorium erreichen könnten. "Egal, welche Anforderungen an Deutschland gerichtet werden: Ich werde mir jede einzelne Entscheidung sorgfältig überlegen und niemals etwas Unüberlegtes tun", sagte Scholz den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte unterdessen in einem Deutschlandfunk-Interview diese Woche, es müssten noch "technische Details geklärt werden". Sie betonte zudem, "dass das dann auch geliefert wird und funktioniert, dass die unterschiedlichen Systeme ineinandergreifen und dass das auch für weitere Maßnahmen wie Marschflugkörper gilt."

Als Reaktion darauf äußerte sich Olexij Resnikow zurückhaltend zu einem möglichen Zeitplan. Er glaube jedoch, es werde "nicht ein ganzes Jahr dauern", erklärte er. Der ukrainische Verteidigungsminister zeigt sich jedoch weiterhin zuversichtlich, dass Deutschland der Ukraine letztendlich den Taurus-Marschflugkörper liefern wird.